Junge Leute, kleines Budget und Aktien?

Junge Leute, kleines Budget und Aktien?

In diesem Beitrag – meiner Serie „Finanzen verstehen, richtig entscheiden“ – geht es darum, ob Menschen jüngeren Alters, deren finanzielles Budget in der Regel eher gering ausfällt, in Aktien investieren können oder gar sollten.

Ja, unbedingt.
Meine Antwort darauf gleich vorneweg: Das sollten sie. Denn, so meine These, man kann sein Geld an der Börse so anlegen, dass es auf lange Sicht nichts zu verlieren gibt. Allerdings senkt ein solches Vorgehen natürlich die Renditeerwartung. Stellt sich mithin die Frage, welche Renditeerwartung Sie überhaupt in Aussicht stehen haben, wenn Sie Ihr Geld in die Assetklasse Aktien investieren? Bei der Antwort hierauf müssen wir die beiden Hauptrisiken unterscheiden: das Unternehmerrisiko und das Schwankungsrisiko. Wenn Sie in Einzel-Aktien anlegen, haben Sie immer ein unternehmerisches Risiko, weil Sie quasi in eine Firma investieren und deren Börsenweg mitgehen – nach oben wie nach unten. Dieses unternehmerische Risiko tragen Unternehmer/-innen, die eine eigene Firma haben, voll und die Aktionärinnen/Aktionäre zu dem Anteil, mit dem sie sich an dem Unternehmen beteiligen. Dieses unternehmerische Risiko können Sie aber komplett „zerstreuen“, wenn Sie Ihre Anlage soweit diversifizieren, dass diese in möglichst viele Branchen, Unternehmen und Länder investiert. Dann haben Sie kein einzelnes Unternehmerrisiko. Was Ihnen erhalten bleibt, ist das Schwankungsrisiko an der Börse. Das lässt sich nicht vermeiden, nur aussitzen. Für mich ist ein breit gestreutes Aktienportfolio eine sichere und konservative Geldanlage; und spekulativ wird es halt dann, wenn mittels Termingeschäften oder Einzel-Papieren unternehmerische Risiken hinzukommen. Letzteres ist auch völlig in Ordnung, solange man sich dessen nur bewusst ist.

Ein Rechen-Beispiel
Wenn Sie, wie geschildert, breit gestreut, also ohne Unternehmerrisiko, Ihr Geld am Kapitalmarkt in Aktien investieren, haben Sie eine Renditeerwartung zwischen vier und sechs Prozent. Und wer eine höhere Rendite erzielen möchten, muss halt unternehmerische Risiken eingehen. Wenn Sie sich gegen den Aktienmarkt entscheiden, können Sie aktuell und auf lange Sicht auf dem Tagesgeldkonto eine Rendite zwischen null und maximal zwei Prozent erwarten. Nehmen wir also an: Sie sind ein junger Mensch und wollen noch über 35 Jahre für Ihre Altersvorsorge 100 Euro monatlich anlegen. Dann bringt Ihnen Ihr Investment bei optimistischen zwei Prozent Rendite pro Jahr hinterher circa 60000 Euro. Hingegen wirft der gleiche Sparplan mit 100 Euro im Monat bei einer Renditeerwartung von fünf Prozent über ein breit gestreutes Aktieninvestment nach 35 Jahren 113000 Euro aus. Also ungefähr das Doppelte. Sie verstehen daher sicherlich meine These, dass Sie insbesondere mit schmalem Budget und dem Ziel, Altersvorsorge zu betreiben, also Ihr Geld langfristig anzulegen, an Aktien nicht vorbeikommen.

Individuelle Mischung
Insbesondere für junge Menschen ist ein breit gestreutes, weltweit aufgeteiltes, in alle Branchen investierendes Aktienportfolio für die individuellen Ziele in weiterer Ferne (zehn Jahre plus) eine gute Möglichkeit. Deshalb hält MLP hier ein passendes Angebot ab 50 Euro bereit: Vermögensmanagement Flex. Selbige Gesetzmäßigkeiten gelten natürlich auch für Topverdiener. Die grundlegenden Assetklassen, in die Sie Ihr Geld verteilen können, sind Aktien, Anleihen, Immobilien und der Geldmarkt. Meine Empfehlung ist, dass Sie mindestens drei Töpfe für Ihre Geldanlage haben und damit die Vorteile des magischen Dreiecks auf jeder Seite nutzen (Verweis Episode 3). Wie Sie die Mischung je Topf zusammenstellen, hängt wiederum von der Fristigkeit sowie Ihrer Zielsetzung und Schwankungsbereitschaft ab. Ich unterstütze und berate Sie gerne hierzu.

Bleiben Sie gesund und bis bald. Mit herzlichen Grüßen,

Ihre UGT

Schaffe, Schaffe, Häusle baue

Schaffe, Schaffe, Häusle baue

In diesem Beitrag – meiner Serie „Finanzen verstehen, richtig entscheiden“ – beschäftigen wir uns mit der Frage, welchen Unterschied es macht, seine finanziellen Ziele einzeln nacheinander oder mithilfe einer strategischen Vermögensberatung anzugehen.

Das Schwaben-Portfolio
Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Wege mitsamt unterschiedlichen Anlagestrategien, Ihre finanziellen Lebensziele zu erreichen. Ich beginne mit dem selbst benannten Schwaben-Portfolio, dessen Name der im Beitragstitel genannten Redewendung entstammt: Den auch für „Spätzle“ und „Kehrwoch“ bekannten Schwaben wird eine ausgeprägte Arbeitsmentalität nachgesagt. Das Schwaben-Portfolio beschreibt nun eben die finanzielle Lebensplanung jener fleißigen Menschen, die sie eher seriell angehen. Sie gehen mit geschätzt 27 Jahren von der Universität ab, mieten eine Wohnung, richten diese mit ihrem Ersparten ein, kaufen sich im Alter von 30 Jahren dann das erste eigene Auto, denken so mit etwa 32 Jahren vielleicht an Hochzeit, um sich dann in einem Lebensalter in der Richtung von 35 Jahren ein eigenes Haus zu bauen. Für all dies brauchen sie Eigenkapital; von den Kindern, die danach kommen, einmal ganz abgesehen. Danach passiert erst mal lange nichts auf der Vermögensseite, weil von da an jeder Euro in die Tilgung fließt. Ist das Eigenheim alsdann abgezahlt, folgt das Studium der Kinder und irgendwann sind diese Menschen Mitte 50 und beginnen damit, über ihre Altersvorsorge nachzudenken. Und zu dem Zeitpunkt fällt Ihnen auch erst auf, dass sie schon mit 60 Jahren in Rente gehen wollten. Unterm Strich haben diese Menschen zwar immer viel gearbeitet und ordentlich getilgt, aber zu dem genannten Zeitpunkt ist das bezahlte Haus der einzige Vermögenswert. Mithin ist der Nachteil dieser Strategie, sämtliche Lebensziele nacheinander anzugehen, dass der Anlagehorizont für eine Geldanlage zwischen den Etappen häufig weniger als fünf Jahre beträgt, was sich zum Beispiel für ein renditestarkes Aktien- oder Fondsinvestment nicht eignet. Das bedeutet, wer so vorgeht, hat nur zwei Möglichkeiten: Entweder hat er halt keine Verzinsung oder er geht ein hohes Risiko ein. Wenn Sie also alle Ihre Ziele nacheinander angehen, verschenken Sie jegliche Renditechancen und Möglichkeiten steuerlicher Förderungen für die Altersvorsorge. Kurzum: Wer sich so strategisch aufstellt, der muss alle seine Ziele selbst bezahlen. Und wer seine Ziele derart angeht, der kann auch nacheinander verschiedene Berater/-innen oder eben das Internet zur Beratung ziehen.

Die strategische Vermögensplanung
Im Vergleich dazu liegt der Unterschied zum strategischen Vermögensplan und zur strategischen Vermögensberatung auf der Hand. Im Zuge der strategischen Vermögensplanung sammeln wir zunächst alle Ziele; auch jene, die noch ganz weit weg scheinen. Hier ist die Strategie letztendlich, die vor dem Hintergrund Ihres Einkommens priorisierten Ziele parallel anzugehen. Das bedeutet auf der Zeitachse, dass vermutlich alle Ziele etwas später zu erreichen sind, aber den Vorteil in sich bergen, dass Sie für Ihren gesamten Vermögensaufbau die Renditechancen des Aktienmarktes und natürlich auch steuerliche Förderungen mit nutzen können. Meine Aufgabe ist es dabei, Ihnen aufzuzeigen, wie Sie am besten Ihre Ziele erreichen und all Ihre Ziele im Auge zu behalten, indem wir sie jedes Jahr wieder auf den Tisch holen und Ihren individuellen Bedürfnissen entsprechend bewerten.

Zwei Wege, ein Ziel
Wie Sie sehen, kann es durchaus sinnvoll sein, darüber nachzudenken, welche Ziele Sie insgesamt haben, und ob Sie diese parallel angehen. Eines nach dem anderen anzugehen, ist eine eher typisch deutsche Haltung. Der Punkt ist nur, dass Sie bei einem Anlagehorizont unterhalb von fünf Jahren ein maximales Risiko eingehen, wenn Sie in Aktien investieren. Nicht zuletzt deshalb bewahren die Deutschen ihr Geld eher in inflationsnagenden Sichteinlagen auf.

Bleiben Sie gesund und bis bald. Mit herzlichen Grüßen, Ihre UGT

Drei steuerliche Schichten der Altersvorsorge

Drei steuerliche Schichten der Altersvorsorge

In diesem Beitrag meiner Serie „Finanzen verstehen, richtig entscheiden“ dreht sich das Interesse einmal mehr um die Altersversorge (vgl. auch Beiträge 20 bis 22 und 32). Explizit geht es an dieser Stelle um die steuerliche Betrachtung der drei Schichten in der privaten Altersvorsorge, denn Vater Staat fördert diese verschieden.

Rentenversicherung wiederholend
Die Rentenversicherung habe ich Ihnen bereits vorgestellt. Zur Erinnerung: Sie ist ein Produkttyp, den man mit verschiedenen Assetklassen füllen kann und sie hat Vor- und Nachteile – wie alle Lösungen im Finanzdienstleistungsbereich. Wenn Sie also privat und staatlich unterstützt für Ihr Alter vorsorgen möchten, bleibt Ihnen nur die Rentenversicherung. Der vielgepriesene Fondssparplan mit hohen Bruttorenditen hingegen ist ein reiner Vermögensbaustein für Ihre Altersvorsorge, der eben nicht steuerlich gefördert wird. Im Gegenteil, insbesondere dann, wenn Sie sich im Alter hinterher hohe Summen auszahlen lassen, schlägt noch eine Abgeltungssteuer zu Buche. Von daher ist es durchaus sinnvoll, die einzelnen steuerlichen Unterschiede zu kennen, um das eigene Geld für heute und später strategisch verteilen zu können. Am besten in der Art, dass man für die langfristigen Ziele möglichst jede Förderung in Anspruch nehmen kann – und vielleicht im kurzfristigen Zeitbereich eher mit der kostengünstigen und renditeorientierten Fondsvariante agiert. Die Rentenversicherung ist mithin eine legitime Variante Ihrer Vermögensverwaltung.

Rentenversicherung grundsätzlich
Es gibt in der Rentenversicherung drei Schichten: Die so genannte Schicht 1 fasst die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung, zu den Versorgungswerken und zur so genannten Basisrente (im Volksmund auch Rürup-Rente genannt) zusammen. Dann gibt es Schicht 2, zu welcher der Riestervertrag und die betriebliche Altersvorsorge gehören. Und Schicht 3 ist dann die private Rentenversicherung. Als Grundsatz können Sie sich merken: Immer dann, wenn die Beitragszahlung steuerlich gefördert wird, kommt es bei der Entnahme später zu Steuern. Wenn Sie die Beitragszahlung also quasi aus dem Netto, aus bereits versteuertem Einkommen, leisten und keinen Steuervorteil haben, dann haben Sie einen Steuervorteil in der Entnahmephase.

Rentenversicherung – drei Schichten
Kommen wir zu den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Schichten in der Rentenversicherung – Schicht 1: die Basisrente, Schicht 2: die Riesterrente und Betriebsrente und Schicht 3: die Privatrente. Die Schichten 1 und 2 werden staatlich gefördert, die Schicht 3 nicht. Bei der Basisrente in Schicht 1 haben Sie pro Person maximal 25046 Euro pro Jahr, die Sie anlegen und dann steuerlich ansetzen können.
In Schicht 2 gibt es einmal die Riesterrente, die bis maximal 2100 Euro pro Jahr gefördert wird, und die Betriebsrente (zum Beispiel die Direktversicherung), die bis vier Prozent auf die Beitragsbemessungsgrenze bis maximal 6624 Euro gefördert wird. Die Privatrente – Schicht 3 – wird, wie bereits erwähnt, nicht gefördert. Es gibt für Schicht 1 und 2 also steuerliche Förderungen. In der Schicht 2 gibt es für die Riesterrente eine pauschale Zulage und für die Betriebsrente unter Umständen sozialabgabenfreie Einzahlungen sowie eventuell auch einen Arbeitgeberzuschuss. Sie können übrigens in allen drei Schichten Ihre Rente an Ihre/-n Ehepartnerin/Ehepartner oder an Ihre kindergeldberechtigten Kinder vererben; nur in der Privatrente können Sie auch an jede beliebige andere Person und zu jedem beliebigen anderen Zeitpunkt das Geld im Todesfall vererben.

Rentenversicherung – Frage und Antwort
Bei welcher Schicht können Sie die Kapitalauszahlung als eine größere Summe wählen? Nun, das geht nur bei Schicht 2 und 3, in der Schicht 1 ist Ihnen das nicht erlaubt, genauso wenig wie Sie aus der Deutschen Rentenversicherung oder dem Versorgungswerk mal eben größere Summen abziehen können. Bei Riesterverträgen ist die Kapitalauszahlung auf 30 Prozent begrenzt, während Sie bei der Betriebsrente in der Privaten auch die volle Summe als Einmalbeitrag entnehmen können. Und da Sie in der Privatrente die Beiträge nicht ansetzen können, haben Sie hier auch Steuervorteile in der Entnahmephase.

Welche Formen der Kapitalanlage in den Produkttypen der Rentenversicherung gibt es? Das ist etwas unterschiedlich geregelt: Bei der betrieblichen Rente und bei der Riesterrente also bei der ganzen Schicht 2 gibt der Gesetzgeber vor, dass Sie zumindest eine Garantie, auf die eingezahlten Beiträge haben müssen. Das heißt, der Versicherer muss Ihnen garantieren, dass Sie mindestens das eingezahlte Geld wieder herausbekommen. Dadurch sind sie zwangsweise immer in einer Hybrid-Kombination und haben nur begrenzte Aktien-Möglichkeiten. In Schicht 1 und Schicht 3 wiederum sind Sie frei in der Wahl Ihrer Assetklasse, Aktienquote und Wahl von ETFs.

Sind die eingezahlten Beiträge zum Rentenbeginn garantiert? In Schicht 2 ist das gesetzlich vorgeschrieben, in Schicht 1 und 3 können Sie das auswählen, was aber Ihre Renditeerwartung und Aktienquote schmälert.

Rentenversicherung – Fazit und Ausblick
Eine meiner Grundregeln lautet, dass lebenslange Ausgaben lebenslange Einnahmen erfordern. Zumindest sollten Sie also die monatlichen Ausgaben für Grundlegendes wie Wohnen, Nahrung und Ihre Krankenversicherung über die Rentenversicherung oder Mieteinnahmen aus vermieteten Immobilien sicherstellen. Alles, was Sie sonst für Spaß im Alter einplanen, sollte zum Beispiel in Form eines flexiblen Depots frei verfügbar sein. Die Mischung macht es also, wobei die Zusammenhänge vielfältig sind. Und genau das ist mein Beruf und meine Aufgabe: Die Ganzheitlichkeit für Sie darzustellen und hier die Wechselwirkungen bei jedem Konzept zu bedenken.

Bleiben Sie gesund und bis bald. Mit herzlichen Grüßen,

Ihre UGT