Assetklassen

Was ist eine Asset-Klasse

Klasse Typen
Wie schön, dass Sie nach unserer gemeinsamen Etappe der vergangenen Woche bereits Produkttypen und Assetklassen auseinanderhalten können. In meinem vierten Podcast – aus der Serie „Finanzen verstehen, richtig entscheiden“ – werfen wir nun gemeinsam einen zweiten, intensiven Blick auf diese Assetklassen.

„Aktien sind Teufelszeug“ …
… oder auch gerne genommen: „Mit Rentenfonds kann man nichts falsch machen.“ Solche und ähnliche Meinungen begegnen mir in meinem Berufsalltag oft. Diese Pauschalurteile sind natürlich Quatsch. Wie immer in meiner Praxis gilt auch hier der Grundsatz, dass vom Ziel ausgehend Vor- und Nachteile einer jeden Option gegeneinander abzuwägen sind. Um aber über diese Klischees hinwegzukommen, bringe ich Ihnen nun die vier gebräuchlichsten Assetklassen – Aktien, Immobilien, Rentenpapiere und Geldmarkt – samt ihrer gewinnbringenden Eigenarten näher. Der Reihe nach: Eine Aktie ist ein ganz kleiner Unternehmens-Anteil und damit ein Sachwert, der vom Unternehmenswert abhängt. Als Aktionär/-in erzielen Sie Ihre Gewinne über die an der Börse gehandelten Aktien als Dividende. Hingegen verbuchen Sie als Vermieter/-in einer Kapitalanlageimmobilie Ihren Gewinn als vermeintlich solide über die Miteinahmen. Ebenso gediegen gilt gemeinhin die Gewinnerwartung für Sie als Anleiheninhaber/-in. Dabei halten Sie Rentenpapiere, mit denen Sie einem Staat oder einem Unternehmen Geld für eine feste Laufzeit zu einem festen Zins leihen. Und eher gewöhnlich erzielen Sie am Geldmarkt beispielsweise als Bank- Kontoinhaber/-in Ihren Gewinn, indem Sie Produkte, bei denen Sie Zinsen bekommen, unterschreiben. All dies lässt sich ganz allgemein in Punkto Rendite im Kontext der vier vorgestellten Assetklassen erwarten.

Blaues vom Himmel versprechen
Dies gilt für den konkreten Einzelfall hingegen nicht. Über absolute Renditen lassen sich keine verlässlichen Aussagen treffen. Nehmen wir uns dazu nochmal das Anfangsbeispiel „Aktien versus Renten“ vor: Angenommen, Sie produzieren etwas und gründen eine Aktiengesellschaft. Ich glaube an Sie und Ihr Produkt, gebe Ihnen eine Million Euro Kredit zu fünf Prozent Zinsen. Für meine Unternehmensanleihe bekomme ich also 50.000,00 Euro Zinsen pro Jahr von Ihnen, und bin damit Rentenpapier-Inhaberin. Jetzt machen Sie 10.000,00 Euro Gewinn, bevor Sie mir meine Zinsen zahlen. Was passiert mit Ihrer AG? Wie entwickelt sich der Kurs? Richtung, der fällt Richtung null. Was geschieht also mit meinem Kredit? Wieder richtig, Totalausfall. Sie merken, worauf dieses Beispiel hinausläuft: Ein Rentenpapier mit festem Zins vereinbart und das Geld trotzdem verloren. Rentenpapiere also automatisch mit Sicherheit gleichsetzen, ist fahrlässig. Und letztlich hängen die Zinsen von Rentenpapieren auch wiederum von der Wirtschaft ab. Absolute Aussagen über Renditen lassen sich in Folge dessen nicht treffen, relative Prognosen hingegen schon: Die Renditeerwartung ist bei Aktien langfristig höher als bei Immobilien. Die Renditeerwartung bei Immobilien übersteigt die der Renten, die wiederum höher ausfällt als selbige Erwartung am Geldmarkt. Jede Klasse hat also ihre Schokoladenseite. Vorzüge, die absolut anziehend sind. Und wie immer im Leben bringen auch hier die Vorteile, die Nachteile in ihrem Gegenteil direkt mit. Von den vier verschiedenen Assetklassen, die für Sie als normale Kapitalanleger/-innen relevant sind, haben alle Chancen und Risiken. Sie sollten also breit gestreut und zum Ziel passend angelegt sein.

Eine langfristig hohe Rendite bieten Aktien in jedem Fall. Und letztlich hängt die Rendite einer jeden Investition maßgeblich von der Wirtschaft ab. Dennoch scheuen viele Menschen in Deutschland insbesondere davor zurück, in Aktien zu investieren. Woran das liegt und welchen Chancen und Risiken sie damit aus dem Weg gehen, ist Thema unserer nächsten Etappe. Ich freue mich auf Sie.

Ihre UGT