Cost Average Effekt

Cost Average

Was unterm Strich zählt

In dieser Podcast-Episode – aus meiner Serie „Finanzen verstehen, richtig entscheiden“ – zeige ich Ihnen, welche Auswirkungen Schwankungen von Aktieninvestments auf Ihren monatlichen Sparplan haben und wie sie diese auch strategisch nutzen können.
Der Durchschnittskosteneffekt
Halten wir zunächst fest, was Sie bereits aus den vergangenen zwei Beiträgen zum Thema Aktien wissen: Die Börse ist nicht prognostizierbar. Das bedeutet, niemand weiß, ob heute gekaufte Anteile morgen steigen oder fallen. Langfristig bieten Aktien allerdings mit einer strategisch vernünftigen Anlagestrategie, trotz aller Risiken wie beispielsweise kurz- und mittelfristige Schwankungen, hohe Renditen für Anleger/-innen. Wichtig beim Umgang mit Aktieninvestments ist es – wie bei jeder Finanzentscheidung – immer vom persönlichen Ziel aus zu denken und eng an der individuellen Lebenssituation, Sparfähigkeit und persönlichen Risikoneigung entlang zu planen, um Vermögen aufzubauen. Innerhalb dieses Kontextes geht es in diesem Beitrag um den Cost-Average-Effekt in einem monatlichen Wertpapier-Sparplan. Dieser Durchschnittskosteneffekt bedeutet schlicht, dass jemand, der regelmäßig gleichbleibende Beträge in Wertpapiere anlegt und dadurch jeden Monat für die gleiche Summe eine unterschiedliche Menge Anteile erhält zum Laufzeitende einen Durchschnittskurs aus all den einzelnen Einkäufen über die Zeit erhält. Dieser Durchschnittskosteneffekt kann demnach sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben.

Ein Beispiel 


Wozu er denn dann nutzen soll? Sehen wir uns den beschriebenen Effekt doch anhand eines stark vereinfachten und pointierten Zahlenbeispiels einmal genauer an, um dieser Frage auf den Grund zu gehen. Dazu setzen wir eine extrem kurze Laufzeit von fünf Monaten kombiniert mit einem Wertpapier, das folgenden Kursverlauf nimmt voraus: Das Wertpapier ist im ersten Monat 100 €, im zweiten Monat 50 €, im dritten wie vierten Monat 10 € und im fünften Monat wieder 50 € wert. Nun investiert Anleger 1 im ersten Monat 10000 €. Er bekommt also 100 Anteile, wartet fünf Monate und hat bei dem beschriebenen Kursverlauf am Laufzeitende sein Vermögen auf 5000 € halbiert. Anleger 2 entscheidet sich im Gegensatz dazu, seine 10000 € in fünf Portionen zu je 2000 € anzulegen. Im ersten Monat investiert er also 2000 € (20 Anteile), im Folgemonat hält er nach dem Kursverlauf bereits insgesamt 60 Anteile, im dritten Monat 260 und im vierten insgesamt 460. Im fünften und letzten Monat mit den wiederum für 2000 € gekauften 40 Anteilen hält er damit in Summe 500 Anteile zu einem aktuellen Kurs in Höhe von 50 €. Sein Depot (25000 €) umfasst damit bei gleicher Investition und Laufzeit 15000 € mehr als von Anleger 1. So kann der Cost-Average-Effekt wirken, muss er aber nicht. Denn der Effekt ist keine Garantie für Top-Renditen. Sein Nutzen liegt vielmehr darin, dass er die Möglichkeit bietet, beim Vermögensaufbau mit monatlichen Raten deutlich stärkere Kursschwankung mit einbeziehen zu können. Und da die Börse langfristig steigt, kann der Durchschnittskosteneffekt vielleicht eine potenzielle Rendite etwas mindern, jedoch bei langfristigen Investitionen nicht negativ ausfallen. Das ist sein Vorteil für konservative Anleger/-innen.

Ihre Entscheidung

Ob für Sie und Ihre Aktieninvestition letztlich eine Einmalanlage, ein monatliches Investment unter Zuhilfenahme des Durchschnittkosteneffekts oder eine Mischung aus beidem ratsam ist, hängt, und ich kann mich da nur nachdrücklich wiederholen, von Ihrem Ziel und den persönlichen Voraussetzungen ab. Jedenfalls wissen Sie nun, was der Cost-Average-Effekt ist und wie Sie sich ihn zu Nutze machen können.

Ich hoffe, diese Episode hat Sie wieder ein Stück weiter auf dem Weg zu Ihrem persönlichen Finanzkonzept gebracht, indem Sie Finanzen verstehen und im Sinne Ihres Vermögens entscheiden. Ich freue mich jetzt schon auf die nächste Etappe mit Ihnen.

Ihre UGT