Strategisches Mehrkontenmodell

Strategisches Mehrkontenmodell

Heute zeige ich Ihnen in meinem dritten Podcast aus der Serie „Finanzen verstehen, richtig entscheiden“, wie Sie ganz leicht eine Übersicht über Ihre Einnahmen und Ausgaben erhalten.




„So genau weiß ich das nicht, aber am Monatsende ist immer alles weg.“


Aussagen dieser Art höre ich häufig von meiner Kundschaft. Denn viele wissen sehr genau, was sie verdienen, also wie hoch ihre Einnahmen sind, aber wenn ich nach den monatlichen Ausgaben frage, sehe ich zuckende Schultern. Ein solides Finanzprofil braucht allerdings beide Positionen – Einnahmen und Ausgaben. Und so wie es für Selbständige Sinn macht, betriebliche Geldströme von privaten zu trennen, ist es auch für jede/-n privat sinnvoll, Einnahmen und Ausgaben auseinander zu halten. Das gelingt mit dem Mehrkontenmodell – einmal eingerichtet – fast von alleine.


Das strategische Mehrkontenmodell
Konkret benötigen Sie, also sowohl angestellt als auch selbständig, zwei Girokonten, mit denen Sie Fixkosten von variablen Ausgaben trennen. Auf Girokonto 1 landen alle – und wirklich alle – Einnahmen. Das kann Ihr Nettogehalt, Ihre feste Privatentnahme als Selbständige/-r oder auch eine Mieteinahme oder Steuerrückerstattung sein.

Von Girokonto 1 gehen ebenso verbindlich alle festen und regelmäßigen Ausgaben, Fixkosten wie Miete, Handyvertrag, etc., ab. Hingegen gehen von Girokonto 2 ausschließlich variable Kosten, also Ihr Bargeld, der Einkauf, schlicht alle Kosten, die Sie für Leben, Spaß und Konsum haben, ab. Girokonto 2 ist Ihr Konsumkonto. Nur für dieses Konto haben Sie auch ein EC-Karte und eine Kreditkarte. So einfach aufgestellt, haben Sie Ihre festen, regelmäßigen Ausgaben Girokonto 1 und Ihr perfekt geführtes Haushaltsbuch Girokonto 2 auf einen Blick.
Beide Konten müssen Sie natürlich miteinander verbinden, damit das Vollere das sich Reduzierende auffüllt.

E-S=K – meine Formel für den richtigen Umgang mit Geld
Womit wir auch direkt bei Ihrem Budget sind. Viele meiner Kundinnen/Kunden leben nach folgender Formel: E-K=S. Das bedeutet Einkommen minus Konsum gleich Sparrate. Das macht ihren Vermögensaufbau zu einem rein zufälligen Ergebnis. Mein Vorschlag für Ihren bewussten Umgang mit Geld ist die Formel: E-S=K, also Einkommen minus Sparen gleich Konsum. So geben Sie nur so viel aus, wie Sie sich leisten können. Das bedeutet konkret, dass Sie sich selbst ein monatliches Budget für Ihre variablen Ausgaben einrichten und eben diese Summe per Dauerauftrag von Girokonto 1 auf Girokonto 2 überweisen. Richtig rund wird das System natürlich dann, wenn Sie in der Regel mehr einnehmen als Sie ausgeben. Dann können Sie auch sparen, indem Sie auf beiden Girokonten einen so genannten Überlauf einrichten. Dazu legen Sie für jedes Girokonto einen Sockelbetrag fest. Alles Geld oberhalb dieses Betrags wird zum Sparen auf ein Tagesgeldkonto geschoben – immer unmittelbar vor dem nächsten regelmäßigen Geldeingang. Mit diesem Überlauf haben Sie zu den bewusst gesetzten Budgets noch die automatische und „unbewusste“ Sparfunktion ergänzt.
In Sinne der bewussten Entscheidung für jedes Budget nennt sich das Tool, das ich bei meinen Beratungen einsetze, der Budgetguide.
Ziel ist, dass die Kundin/der Kunde eigene Gelder so verteilt, wie es die eigenen Vorstellungen am besten unterstützt. Kurzum: Sie brauchen zwei Konten, einen Dauerauftrag, eine EC-Karte und eine Kreditkarte und ein Tagesgeldkonto. Einmal eingerichtet, schaffen Sie mit diesem Konzept für sich selbst maximale Transparenz in Ihren Ausgaben und können den Geldfluss weitestgehend automatisieren. So ist Geld künftig ohne zusätzlichen Aufwand immer dort, wo es Ihnen am meisten bringt.

Und damit sind Sie bereits den zweiten Riesen-Schritt meiner auditiven Anleitung zu Ihrem persönlichen Finanzprofil gegangen. Ich freue mich jetzt schon auf den folgenden mit Ihnen.

Ihre Ute Grebe-Thiel